top of page
pannels im Gras

EasyEnergiewende

Energiewende in a Nutshell!

Anleitung zum Weltretten

Fuck yeah Energiewende!

 

Klimaohnmacht muss nicht sein! Ich zeige dir, wie du mit 4 Maßnahmen aktiv an der Energiewende mitwirken und damit ein kleinwenig zur Rettung der Welt beitragen kannst.

Der durchschnittliche CO2-Fussabdruck in Deutschland beträgt rund 11 t pro Person und Jahr und muss so schnell wie möglich auf unter 1 t pro Person gesenkt werden.[1] Derzeit verursachen wir durchschnittlich folgende CO2-Emissionen:[2]

  • 0,75 t durch Stromverbrauch

  • 1,5 t durch PKW-Individualverkehr

  • 1,75 t durch Heizen unseres Wohnraums

  • 3,4 t durch unseren täglichen Konsum

  • 0,85 t durch den digitalen Lebensstill (Internet, Handy und PC)

  • 1,75 t durch die Ernährung

 

Der Rest geht zurück auf Flugreisen, den öffentlichen Raum und sonstiges.

 

Der Großteil des CO2-Fussabdrucks geht zurück auf deinen persönlichen Energieverbrauch und auf den Energieverbrauch in Logistik, Telekommunikation und Produktion. Hier wird heutzutage noch größtenteils fossile klimaschädliche Energie eingesetzt.

 

Wo derzeit noch klimaschädliche Energie eingesetzt wird, kann diese auch durch klimaneutralen Strom ersetzt werden. Nur der massive und schnelle Ausbau von EE-Anlagen kann diese dringend nötige Dekarbonisierung erreichen.

 

1) Wähle einen Ökostromtarif

Die einfachste Möglichkeit deinen CO2-Fussabdruck sofort zu senken, ist die Wahl eines Ökostromtarifs.

 

Mit wenigen Klicks hast du einen neuen Stromvertrag abgeschlossen, den Wechsel übernimmt der neue Anbieter für dich und zum nächstmöglichen Zeitpunkt ist dein Stromvertrag 100% Erneuerbar.

 

Achte darauf, dass du Strom von einem echten Ökostromanbieter beziehst und nicht Strom, der durch Zertifikate grün gefärbt wird. Nur so bekommst du am Ende Strom aus EE-Anlagen geliefert. Hinweise hierzu gibt es auf der Plattform EcoTopTen, die kontinuierlich Angebote analysiert.

 

Gute Kandidaten sind auf jeden Fall Bürgerwerke, Elektrizitätswerke Schönau, Green Planet Energy (ehemals Greenpeace Energy), Naturstrom, Polarstern (unvollständige Liste).

 

Hier ist auch ein guter Ort, um mit einem falschen aber hartnäckigen Vorurteil aufzuräumen: Öko-Strom ist nicht teurer, als ein konventioneller Stromtarif. Oft ist genau das Gegenteil der Fall, da viele Ökostromanbieter genossenschaftlich organisiert sind und damit nicht auf hohe Gewinne abzielen.

Vergleiche bei der Wahl eines neuen Tarifs grundsätzlich immer die 24-Monatspreise und falle nicht auf kurzfristige Preisversprechen auf Preisvergleichsportalen herein. Die dort angezeigten 12-Monatstarife sind meist schöngerechnet durch Neukundenboni.

 

Da grüner Strom bei der Erzeugung nahezu kein CO2 emittiert, hast du die ersten 0,75 t deines CO2-Fußabdrucks damit schon direkt eingespart. Aber es geht noch weiter!

 

2) Trete einer Energiegenossenschaft bei

Werde Mitglied einer Energiegenossenschaft und lasse andere für dich EE-Anlagen bauen!

 

Energiegenossenschaften finanzieren bspw. Wind- und Solaranlagen indem sie Genossenschaftsanteile verkaufen. Das Geld, das so zusammen kommt sichert den Bau von neuen EE-Anlagen. Diese EE-Anlagen erzeugen klimaneutralen Strom und verdrängen fossile Energieträger aus dem Netz.

Meist geht es schon für unter 100 € pro Genossenschaftsanteil los. Der Antrag ist in wenigen Minuten ausgefüllt und in wenigen Tagen bist du Mitglied einer Energiegenossenschaft.

 

Wenn die Genossenschaft gut wirtschaftet erhältst du für deine Einlage sogar Zinsen. Die Höhe der Verzinsung wird jährlich von den Genossenschaftsmitgliedern auf der Jahresversammlung festgelegt.

 

Es gibt kleine lokale Energiegenossenschaften, die nur wenige Anlagen bauen und  deutschlandweit aktive Genossenschaften, die tausende Mitglieder zählen. Schau am besten mal bei deinem (neuen) Ökostromanbieter nach, ob er vielleicht selbst Genossenschaftsanteile anbietet oder mit genossenschaftlichen Projekten zusammenarbeitet.

 

Genossenschaftsanteile lassen sich übrigens ganz wunderbar verschenken.

 

Ich persönlich setze auf Anteile bei Greenpeace Energy zur Kompensation meines CO2-Fussabdrucks durch Reisen. Hierfür verwende ich die folgende Faustformel: pro Tonne von mir verursachte CO2- Emission kaufe ich einmalig Genossenschaftsanteile für 150 € und halte diese. Die Genossenschaft kann davon neue EE-Anlagen bauen. Diese kompensieren die verursachten Emissionen nach spätestens fünf Jahren Betrieb.[3]

 

Wie hoch die Emissionen durch einen Flug sind, steht auf der Buchung oder kannst du per online-Rechner ermitteln. 1 t CO2 ist ungefähr die Pro-Kopf-Emission, die zwei Flüge von Berlin nach Barcelona hin und zurück verursachen.

 

Über Genossenschaftsanteile einer Energiegenossenschaft kannst du beliebig viel CO2 kompensieren. So kannst du auch CO2-Emissionen aus anderen Sektoren verdrängen und deinen individuellen Fußabdruck indirekt reduzieren.

 

3) Investiere in EE-Anleihen und Aktien grüner Unternehmen.

Wenn du bereit bist mehr Risiko einzugehen, höhere Rendite anstrebst und ohnehin nach Geldanlagemöglichkeiten suchst, kannst du durch weitere grüne Investments die Energiewende aktiv unterstützen.

 

Bitte informiere dich hierbei ausschließlich auf vertrauensvollen Portalen oder lass dich von seriösen Anlagenberatern beraten.

 

Ein beliebtes Produkt mit garantierter Verzinsung sind Anleihen für konkrete EE-Projekte über Bürgerbeteiligungen. Hierbei ermöglichen dir Projektentwickler die Beteiligung durch ein Investment, häufig über Crowd-Funding-Portale von Projektbanken wie der DKB oder der GLS.

 

Oft gibt es los mit einem Mindestbeitrag von ein paar Hundert Euro und einer festen Laufzeit von 5 und mehr Jahren. Übliche Verzinsungen sind im Bereich 3-6 %.

 

Deine hierbei erzielbare CO2-Kompensation ist vergleichbar mit denen in der Energiegenossenschaft: Eine einmalige Investition von 1250 € entsprechen ca. 1.5 t CO2-Emission pro Jahr.[4]

 

Nicht zuletzt gibt es noch die Möglichkeit des Investments in grüne Unternehmensanleihen, Einzelaktien und ETFs. Das Angebot ist immens und reicht von Projektentwicklern, Anlagenherstellern, bis hin zu Zulieferern von Rohstoffen.

 

Viele Banken bieten bereits nachhaltige Produkte an. Frage doch mal direkt bei deiner Bank nach! Bitte prüfe immer das Kleingedruckte und lasse dir keine grün angemalten Produkte aufdrehen. Jeder in grüne Unternehmen und Projekte investierte Euro zählt.

 

Dein Investment in eine CO2-Kompensation umzurechnen ist bei solchen Produkten nicht mehr möglich. Trotzdem sorgst du mit deiner Investition nicht nur für ein klares Zeichen, sondern kannst langfristig auch finanziell von der Energiewende profitieren.

 

Defund fossil companies!

 

​4) Baue eine PV-Anlage

Du besitzt ein Eigenheim und hast ein Dach zur Verfügung oder kennst jemanden, der ein Dach zur Verfügung hat? Dann baue eine eigene kleine PV-Anlage oder überzeuge andere vom Bau! Mittlerweile gibt es auch steckerfertige Balkonsolarmodule, die direkt an eine Schuko-Steckdose angeschlossen werden können.

 

Kleine PV-Anlagen im Bereich bis zu 10 kW, die insbesondere auf den Eigenverbrauch ausgelegt sind, lohnen sich – bei einem seriösen und erfahrenen Anbieter gekauft – immer.

Diese Anlagen senken deinen Strombezug aus dem Netz und decken rund 30-40% deines Stromverbrauchs durch die Erzeugung von deinem Dach. Überschüssiger Strom wird ins Netz gespeist und du erhältst im Gegenzug eine Einspeisevergütung.

 

Eine gut dimensionierte Anlage amortisiert sich nach rund 10 Jahren und hält mindestens 25 Jahre. Eine PV-Anlage mit 5 KW, die ideal für einen 2-3 Personenhaushalt ist, gibt es für etwa 9000 € Investitionskosten.

Es darf etwas größer sein und du hast mehr finanzielle Reserven und Platz auf dem Dach? Dann baue eine Anlage, die das Dach komplett ausfüllt. Auch die lohnt sich wirtschaftlich nahezu immer, amortisiert sich nur etwas langsamer, da der Eigenverbrauch etwas niedriger ist.

 

Wer die Investitionskosten scheut, kann auf Pachtmodelle zurückgreifen, wo anstatt einer Einmalzahlung eine monatliche Gebühr von unter 100€ fällig wird. Für Vermieter und Mieter gibt es attraktive Mieterstromprojekte, mit denen Strom vom Dach mit den Mietern geteilt werden kann.

 

Hilfe und Infos gibt’s bspw. bei den Verbraucherzentralen, der Förderdatenbank und bei der KfW.

 

Mit einer PV-Anlage kannst du mehr Strom erzeugen, als du selbst verbrauchst. Du kannst damit also deinen CO2-Fußabdruck sogar negativ werden lassen. Die erwähnte 5 kW-PV-Anlage erzeugt klimaneutralen Strom für 2-3 Personen. Das entspricht 2 t CO2-Einsparung pro Jahr.[5]

Packt die Dächer voll!

 

 

Das Schlusswort

Es gibt kleine Bausteine, wie den Umstieg auf Ökostromanbieter, mit denen du schnell deinen CO2-Abdruck verbessern kannst.

 

Durch weitere Maßnahmen kannst du einen CO2-Fussabdruck sogar vollständig kompensieren, indem du zum Bau neuer EE-Anlagen beiträgst und damit mehr CO2 kompensierst, als du selbst verursachst.

 

Durch clevere Investitionsentscheidungen kannst du sogar finanziell von der Energiewende profitieren.

 

Es gibt darüber hinaus zahlreiche andere Wege, um deinen CO2-Fußabdruck zu kompensieren. Ich konzentriere mich hier nur auf die Erneuerbaren Energien. Informiere dich online über weitere Möglichkeiten.

 

Jede:r Einzelne kann einen aktiven Beitrag zur Energiewende leisten. Trotzdem kommt es am Ende immer auch auf den politischen Rahmen an, den wir durch Wahlen mitbestimmen. Bald sind Wahlen. Macht das Kreuz an der entsprechenden Stelle!

 

Und zu guter Letzt: Jede nicht emittierte Tonne CO2 ist die beste und muss nicht (teuer) kompensiert werden. Jede gut gemeinte Kompensationsstrategie, ist nur dann sinnvoll, wenn du Konsumentscheidungen vorher gründlich überlegt hast. Alles andere wäre moderner Ablasshandel.

 

Erzählt es weiter!

 

[1] https://uba.co2-rechner.de/de_DE/

[2] https://www.klimafasten.de/material-2021/Klimafasten-2020/wochenthemen/1_footprint

[3] & [4] aktueller Strommix Deutschland und einer PVA mit 650 €/kW Investkosten konservativ gerechnet mit Eigenkapitalquote von 50%

[5] beim aktuellen Strommix Deutschland

bottom of page